Ein Pokemon Center befindet sich in jeder Stadt Johtos und sind weitgehend baugleich. Das große Gebäude verfügt über viele Behandlungsräume sowie Gästezimmer für reisende Trainer.
" Ich habe mich noch nie mit ihr unterhalten", antwortete sie ihrer selbsternannten Schwester wahrheitsgemäß. " Aber ich finde großartig wofür sie sich einsetzt. Die Unterstützung für verwundete aus dem Krieg, egal ob Menschen oder Pokemon", es erinnerte sie ein wenig an eine Mitarbeiterin aus dem Pokemon-Center. " Als ich noch jünger gewesen bin, hat mir meine Mutter von ihrer Reise nach Alola erzählt, ein Campingausflug, dort hat sie eine ähnliche Organisation kennengelernt ", an den Namen konnte sie sich nicht mehr erinnern, aber sie fand es damals schon gut das es Menschen gab, die sich um Pokemon kümmerten die anders waren. Es gab die Schwestern im Center, die sich um ihre Pokemon kümmerten, wenn sie sich in Kämpfen verletzten, doch es gab Verletzungen die man mit einer Behandlung nicht wieder heilen konnten. Viel zu viele dieser Geschöpfe wurden ausgesetzt weil sie nicht den Vorstellungen ihrer Trainer entsprachen. Sie hasste so etwas. Niemals würde es ihr in den Sinn kommen einen ihrer Kameraden auszusetzen, nur weil er anders war. In ihren Augen war jedes Pokemon für sich einzigartig und besaß ganz eigene Fähigkeiten. Wenn man sie pflegte und gut behandelte, konnte man das Beste aus ihnen herausholen. " Ich hätte ihr gerne für ihre Arbeit gedankt", es fühlte sich am besten an ihr diese Worte persönlich zu sagen, als jemandem davon erzählen wie toll sie sie fand. " Und sie gefragt, wie sie eigentlich dazu gekommen ist ihre Organisation zu gründen", fügte sie noch hinzu, ehe sich die Tür zum Pokemon-Center vor ihnen öffnete. Auf dem Weg hierhin hatte sie sich in Bezug auf Haku beruhigt und bald würde es ihm besser gehen. Da es gerade Mittagszeit war befanden sich einige Trainer bereits vor Ort. Als sie den Champ ihrer Region erblickten, verließen sie die Sitzgelegenheiten und liefen zu ihr hin. Manche um Fragen zu stellen, andere weil sie ein Autogramm haben wollten und jeder sprach durcheinander. Sanako hob beschwichtigend ihre Hände und war froh, als Keisuke, ein Mitarbeiter der gerade hinter der Rezeption stand, die Menge aufforderte sich ruhig zu verhalten. Immerhin befanden sie sich in einem Pokemon-Center. Die Pokemon brauchten Ruhe, um sich erholen zu können. Ein Autogramm könne man sich auch noch später holen. Das Angebot vorzugehen lehnte sie ab und reihte sich mit ihrer Familie in die kleine Schlange ein. " Was hast du in letzter Zeit getrieben?", fragte sie Jeanie und sah kurz nach ihrer Tochter, welche Randys Hand... Flosse hielt und sich dabei fühlte wie eine Braut auf dem Weg zu ihrem Traualtar. Davin hatte dagegen die Chance genutzt und ihren Platz auf Feuersterns Rücken eingenommen. Sie konnte sehr gut verstehen warum dieser heißbegehrt war. " Deine Pokemon sehen gut aus". Oedo sprach sie bewusst nicht an, noch nicht. Natürlich wollte sie wissen was mit ihm war, allerdings ist das kein Thema für die Öffentlichkeit, wo jeder mithören konnte.
" Das Glutexo", antwortete Feuerstern und seufzte. " Ich wünschte du hättest es gesehen". Er schätzte die Meinung des Wasser/Boden Pokemon. Obwohl Randy noch nicht vollentwickelt war, besaß er bereits eine sehr reife Persönlichkeit. Das lag sicher mit unter daran das er das erste Pokemon im Team seiner Trainerin war. Die nahmen immer einen besonderen Platz ein. Das war bei Noelle und ihm nie anders gewesen, wobei es glücklicherweise zwischen dem Dragoran und ihm nach dem Teamwechsel nicht zum Streit gekommen ist. Als er in Sanakos Team gewechselt ist war es ihm nie darum gegangen Noelle ihren Platz streitig zu machen. Jedenfalls sollte das nicht alles sein was das Moorable in seinen Augen sympathisch machte. Er verhielt sich und kontrolliert und in seiner Gegenwart fasste er für seinen Teil schnell vertrauen. Aki ging es nicht anders, immerhin hatte sie ohne zu zögern seine Flosse gegriffen und hielt sie immer noch fest. Was es mit dem Glutexo auf sich hatte würden sie wohl nicht mehr erfahren. Nicht nur das es so schnell mit seiner Trainerin verschwunden war wie es erschienen ist, er hatte nicht einmal mehr die Möglichkeit gehabt mit dem Amagaraga zu sprechen. Der, der gegen es gekämpft hat, hätte ihm am ehesten sagen können ob mit seinem Gegner etwas nicht stimmte. Sanako wollte mit Sina über ihre Organisation sprechen, ihm dagegen wäre es wichtiger gewesen seinem Verdacht nachzukommen. Denn sollte es sich bewahrheiten und es handelte sich wirklich um eines jener Pokemon, waren sie seiner Heimat näher als ihm lieb ist und das gefiel ihm ganz und gar nicht. " Hoffen wir mal das wir nicht zu lange warten müssen, nicht das du mir vor lauter Hunger noch das Fell vom Rücken frisst", sagte er scherzhaft zu dem Feuerstarter aus Galar auf seinem Rücken.
Wenn es nach Jeanie ginge, sollte das auch so bleiben. Je weniger sie über den Vorfall sprechen würden, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass sie nochmal ungestraft davon käme. „Du gerätst ja richtig ins Schwärmen“, stellte die Jüngere fest, machte dabei gute Miene zum bösen Spiel und erzwang ein Lächeln, das einem echten erstaunlich nahe kam. Sie konnte sich ebenfalls für Sina Nitzes Einsatzgebiet begeistern, doch es stand im starken Kontrast dazu, Pokemon zu stehlen, die dann in Kampfmaschinen verwandelt wurden. Sie wollte sich nicht vorstellen, welch hohe Wellen dies schlagen würde, wenn rauskäme, dass sie, die Tochter von Zayn Harris und Cousine des Pokemon-Champs, in die Angelegenheiten von Team Elysion involviert war. Doch nicht vor der Presse fürchtete sie sich am meisten, sondern vor der Enttäuschung ihrer Liebsten, die sie mit diesem Verhalten verletzte. „Ach ja? Davon weiß ich gar nichts, dass Tante Mina in Alola gewesen ist. Wann war das denn?“, interessierte sie sich und sah die günstige Gelegenheit das Thema in eine andere Bahn zu lenken. Vehement behielt Jeanie ihr Lächeln auf den Lippen. Natürlich zeichnete eine sehr angenehme Höflichkeit ihre Cousine aus, so war es nicht verwunderlich, dass sie sich für deren Arbeit bedanken und sich mit solch Personen, die sich um Pokemon kümmerten, wollte. In jedem anderen Fall hätte sie Sanako auch unterstützt und ihn vorgeschlagen, ihr einfach zu schreiben oder etwas zukommen zu lassen. „Das... lässt sich sicher rausfinden“, überlegte die Jüngere. Sina Nitze war keine unbekannte Person, sicher gab es irgendwo Berichte über die Gründung der Organisation. Bezweifelnd dass es Sanako allein darum ging, war sie immens froh, als sie das Pokemon Center betraten und einige Fans auf sie zu kamen. Es war wie immer. Jeanie wurde zurückgedrängt. Sie ließ es zu, ging von selbst sogar noch weiter zurück und verkniff sich ein mattes Seufzen. Ein Teil in ihr wollte sich endlich aufrichtig für Sanako freuen, doch der andere Teil in ihr war so übermächtig geworden, dass sie eine gewisse Verbitterung bei diesem Anblick verspürte, für die sie sich selbst Vorwürfe machte und die mit einem schlechten Gewissen ihrer Familie gegenüber einhergingen. Es war ernüchternd, dass sie ihrem Vorbild nicht gerecht werden konnte. Als selbsternannte kleine Schwester war es nicht ungewöhnlich, der Älteren nacheifern zu wollen, aber nichts von dem, was Sanako ausmachte, hat sie in vergleichbarer Weise erreicht. Sie war Mutter, eine die tapfer für ihr Kind kämpfte, selbst nach dem schrecklichen Unglück, das ihr widerfahren ist und noch dazu war sie Champion der Johto-Region, bescheiden und freundlich geblieben. Ein Mitarbeiter des Pokemon Centers befreite ihre Cousine aus der Traube an Menschen, die sich um sie herum gebildet hatte. Sanako nutzte auch jetzt nicht ihren Status aus, um früher dran zu kommen. Da Haku keinen akuten Notfall darstellte, mussten sie dadurch zwangsläufig warten. Die unverfänglich wirkende Frage war für Jeanie gar nicht so leicht zu beantworten. „Nicht viel. Hab mich um den Hof gekümmert, solange Papa auf Tour ist“, erzählte sie wahrheitsgemäß. Sie ließ nur den spannenden Teil ihrer Erlebnisse weg. „Noch“, lachte sie amüsiert, „Davin isst für zwei oder sogar drei Pokemon. Wenn er so weitermacht, wird Feuerstern bald Probleme haben, ihn zu tragen.“ Irgendwie konnte sie sich nicht erinnern, dass Sanako mit einem ihrer Pokemon irgendwelche Probleme hatte. Davin war nicht böse, keinesfalls hatte er niederträchtige Absichten, doch machte er ihr mit seinem kindlichen Ungehorsam regelmäßig das Leben noch schwerer. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn sie ihn mal mit Haku allein lassen würde. Nacheinander behandelten die Mitarbeiter des Pokemon Centers die unterschiedlichsten Fälle. Es tat gut zu sehen, wie auch junge Trainer glücklich und zufrieden mit ihren Pokemon-Partnern aus dem Center schlenderten – vermutlich direkt in die Arena von Teak City, um Sanako einmal ihren Titel streitig zu machen. „Wenn ich die jungen Trainer so sehe, hätte ich mal wieder richtig Lust auf Pokemonjagd zu gehen.“ Eine ganz legale Jagd wohlgemerkt. So wie Sanako und sie es früher gemacht haben, um sich ein Team zusammenzustellen. Zwar hat das nicht immer so gut funktioniert, aber Jeanie hatte immer noch die Sehnsucht, sich weitere Pokemon – besonders Wasser-Pokemon – zu fangen. Für Jeanie war es relativ unproblematisch durchs Gras zu streifen und nach wilden Pokemon Ausschau zu halten, die sie offiziell fangen durfte, bei Sanako sah das sicher anders aus. Würde sie ein neues Pokemon einfangen, stünde das bestimmt am nächsten Tag in etlichen Zeitungen.
Randy nickte klamm. Er sah jenes Glutexo jeden Tag. Und er hatte schon gegen ihn gekämpft, als er sich schützend vor Jeanie hat stellen müssen, da sie die Kontrolle über ihn komplett verloren hatte. Er hatte ihn zwar auf die Bretter geschickt, jedoch hat er unzählige Verletzungen davon getragen. Jeanie hatte ihn sofort ins Pokemon Center bringen wollen, aber in dem Moment war Zayn zurückgekehrt, weswegen er sich zusammenreißen musste. Er hat es für seine Trainerin getan, die Zähne zusammengebissen und durchgehalten. Randy hat nie hinterfragt, ob es das alles wert war. Ihr Vater hat sie damals gebeten, auf sie aufzupassen und dieses Versprechen würde er halten, koste es was es wolle. Jedoch wünschte er sich oft, er könnte sich jemanden anvertrauen. Feuerstern war ein angenehmer Gesprächspartner und war zu einem guten Freund geworden, er wäre Randys erste Wahl, aber damit würde er nicht nur Jeanie verraten, sondern auch Feuerstern in die Sache hineinziehen. Das konnte er unmöglich mit seinem Gewissen vereinbaren. „Wichtig ist, keine Furcht zu zeigen, ganz egal, welches Gefühl man bei solch einem Pokemon hat.“ Randy warf erneut einen warnenden Blick zu Davin, der plötzlich verlegen kicherte und sich am Hinterkopf rieb. Er konnte sich schon vorstellen, woran der Hase gedacht hat und bevor er noch Feuersterns Aussage zu ernst nahm, wies er ihn lieber darauf hin, dass das nur ein Scherz war. „Wie geht es Noelle, Emilia und Ace?“
" Natürlich!", erwiderte die Ältere. " Wäre ich heute keine Trainerin, wäre ich ein Mitglied ihrer Organisation", bei dieser relativen Zukunftsaussicht war sie sich ziemlich sicher. Pokemon zu helfen hatte etwas ehrenhaftes. Man könnte das nun als Ironie sehen, da sie ihre eigenen in den Kampf schickte und damit zuließ das sie verletzt wurden, aber ihre Pokemon waren sich dem bewusst und sie gingen freiwillig an ihre Grenzen. Daran konnten sie wachsen. " Das ist schon viele Jahre her. Mutter war damals noch jung... Ich meine natürlich sie war noch jünger als sie heute ist. Es gab so etwas ähnliches wie einen Schüleraustausch zwischen Hoenn und Alola. Die jeweilige Gruppe reiste zusammen in die andere Region. Mutter war mit einer Freundin dort gewesen. Sie hat als andenken sogar einen Dracium Z mitgebracht. Zu schade das man ihn hier nicht benutzen kann". Nach Alola wollte die Minami auch zu gerne einmal. Vielleicht konnte sie mit Aki einen Tagesausflug machen? " Internetbeiträge und Zeitungsberichte gibt es viele, aber das ist nicht dasselbe wie es aus dem Mund der Person zu hören", entging sie. " Du erinnerst dich doch sicher noch an den Tag an dem du Randy von deinem Vater bekommen hast? Das war einer meiner Lieblingsgeschichten auf unserer Reise und ich könnte sie mir heute noch einmal anhören, ohne das es langweilig werden würde. Weil dieser Tag ein besonderer in deinem Leben gewesen ist und Emotionen in deiner Erzählungen mitschwingen. Auf einem Stück Papier ist es wie die Beschreibung einer technischen Maschine zu lesen" Sanako merkte wie unangenehm ihrer Schwester der Menschenauflauf war und lächelte entschuldigend. Allerdings ging sie allein davon aus das es um die Menschen ging und machte sich keine tiefer gehenden Gedanken. Zu Mal der Auflauf alsbald aufgelöst wurde. Es überraschte sie zu hören das Jeanette sich um den Hof ihres Vaters gekümmert hatte. Bedeutete das die beiden haben sich ausgesöhnt? Das sie das Glutexo zurückgegeben hat? Sie hätte am liebsten nachgefragt, doch das war kein Thema für die Öffentlichkeit. Dann stimmte sie in das Lachen ein. " Nur gut das Davin ein Feuer Pokemon ist und seine Kalorien verbrennen kann", etwas, um das ihn so manche Frau beneiden würde. " Ich auch", wobei es Sanako weniger darum ging neue Pokemon zu fangen, sondern Zeit mit Jeanie zu verbringen. Nachdem letztere ihre Reise abbrach, hatten sie viel weniger Zeit miteinander verbracht. Sanako kam Shuya näher, die beiden heirateten und bekamen ihre Tochter. Es gab Besuche, doch das war nicht dasselbe. Sie griff nach den Händen der Jüngeren. " Lass uns doch morgen auf Jagd gehen, wenn Aki im Kindergarten ist. Du kannst bei uns schlafen", schlug sie vor, ehe die Trainerin dran kam und Haku mit einer kurzen Erläuterung des Vorfalls abgab.
Feuerstern nickte. Furcht verspürte er vor dem Glutexo nicht, er war immerhin ein Polizeihund. Wäre Aki nicht dabei gewesen, hätte er die Trainerin samt ihrem Pokemon gejagt.Es bereitete ihm Unruhe zu wissen das die beiden sich in der Nähe von Teak City aufhielten und jederzeit zurückkehren konnten. Dieses Mal wurde Haku verletzt, was wenn es das nächste Mal ein Mensch ist? Was, wenn Aki sich nicht auf seinem Rücken, sondern an der Stelle des Riolu befunden hätte? Es nützte ihm nichts Schutzschild zu beherrschen, wenn er sich nicht in der Nähe der Person befand, die er schützen wollte. Er musste unbedingt Turbotempo erlernen. Shuya wollte ihm die Attacke vorher bereits bei bringen, wenn auch aus anderen Gründen. Aber davon wusste Sanako nichts, wie sollte er ihr das also begreiflich machen? Sie trainierte nicht mit ihm, ja sie sah ihn nicht einmal als ihr eigenes Pokemon. " Den Dreien geht es den Umständen entsprechend gut. Emilia ist eine richtige Glucke geworden, manchmal habe ich Angst sie könnte Aki mit ihren Ranken erdrücken. Noelle... Nun, Noelle leidet mit Sanako mit. Sie würde ihr gerne helfen, aber sie kann es nicht. Nicht einmal die Kraft eines Drachen kann einem die Trauer nehmen. Ich würde sagen Ace ist von uns allen diejenige, die am Besten mit der Situation umgeht. Für ein Lapras ist sie ganz schön stark... und ruppig, wenn ich das so sagen darf", die letzten Worte flüsterte Feuerstern, als ob der Wind sie sonst zu Ace tragen könnte. " Ich bin froh das ihr hergekommen seid. Die Zeit mit Jeanie wird Sanako gut tun", meinte der Vierbeiner. Es wird sie davon ablenken zuhause zu sitzen und das Telefon anzustarren, in der Hoffnung auf einen Anruf. " Was ist mit euch? Es ist für Oedo sicher eine merkwürdige Lage plötzlich bei einem anderen Trainer zu sein, selbst wenn es dessen Tochter ist" .
Es war seltsam, sich vorzustellen, Sanako würde bei der OdUF arbeiten. Nicht weil es nicht zu ihr passen würde, ganz im Gegenteil, aber sie war der Champ der Johto-Region. Und genau als solche sah Jeanie sie auch mit allen positiven sowie negativen Emotionen, die damit einhergingen. Ein leichtes Schmunzeln huschte gutmütig über ihre Lippen, als Sanako sich wegen des Alters ihrer Mutter höflich korrigierte, dabei hätte die Trainerin sie trotzdem verstanden. Vom Schüleraustausch hörte Jeanie das erste Mal und dachte dabei an das schöne Hoenn, von dem ihr schon einiges erzählt wurde. Eine großartige Region mit vielen tollen Menschen. „So etwas bietet unsere Trainerschule nicht mal an. Oder?“, überlegte Jeanie laut. Sanako und sie mussten zwar nicht mehr zur Schule, doch auf abgesicherte Weise eine neue Region zu erkunden, klang durchaus verlockend, wenngleich ihr wohl sowieso das Heimweh ziemlich in die Quere kommen würde. Für Sanako hingegen wäre es so etwas wie Abstand gewinnen, Urlaub machen. Ob ihr das helfen würde? Schließlich folgte ihr der Verlust überallhin und ließ sich nicht wie eine Jacke einfach abstreifen. „Den Einsatz von Z-Kristallen würde ich gerne mal live erleben. Die Angriffe sollen ja noch viel spektakulärer als ein Hyperstrahl sein!“, zeigte sich Jeanie begeistert und Hopplo pflichtete ihr bei, in dem er seine kleine Pfote zu einer Faust ballte und in die Höhe streckte. Dabei sah er geradezu auffordernd zu Sanako, als wollte er sie so um den Z-Kristall ihrer Mutter bitten. „Das Dracium Z würde dir nur nichts nutzen, Davin“, erwähnte Jeanie kopfschüttelnd. Und selbst wenn würde sie dem quirligen Hasenpokemon so etwas wertvolles wie den Z-Kristall nicht anvertrauen. „Hat Tante Mina in Alola den Z-Kristall eigentlich mal ausprobiert?“ Wenn sie an eine starke Drachenattacke dachte, kam ihr als erstes Noelle in den Sinn. Sanakos Dragoran war ein enorm starkes Pokemon und obwohl Haku damals als kleiner Held des Champ-Kampfes galt, war für Jeanie Dragoran die Heldin, die ihre selbsternannte Schwester am längsten begleitete. Jeanies Augen kehrten von Davin zu Sanako zurück, während diese ihr erklärte, wieso sie den persönlichen Erfahrungsaustausch viel mehr schätzte. Wie konnten so schöne Worte gleichzeitig ihrer Seele so zusetzen? Sie konnte sich noch ganz genau an das Kennenlernen mit Randy erinnern. Sie hat sich unbeschreiblich glücklich gefühlt, unantastbar und unbesiegbar. Der Lehmhüpfer hatte nicht an Bedeutung für sie verloren, für sie war er immer noch das beste Pokemon auf der ganzen Welt, doch sie konnte mit jener Stärke nicht umgehen und mutete ihm deshalb all diesen Schund zu. Heute schämte sie sich auch für den Gedanken, dass sie sich gewünscht hatte, in dem Pokeball wäre ein Robball gewesen. Doch schon kurz darauf hätte sie Randy gegen kein Pokemon umgetauscht – nicht mal gegen ein Legendäres. „Oh ja, ich weiß noch, wie wir uns abends immer Geschichten erzählt haben.“ So hatten sie die meisten Abende ausklingen lassen, bis eine von beiden irgendwann erschöpft eingeschlafen war. Sie vermisste diese Zeit sehr. Es war unbeschwerter und freier, sie hatten weniger Sorgen. Deshalb dachte sie darüber nach, diese alte Zeit ein Stück weit zurück in ihre Gegenwart zu holen. Auf Sanakos Worte hin, die Davin mit seinen großen Öhrchen selbstverständlich gehört hat, sprang er von Feuersterns Rücken und reckte sein Näschen stolz nach oben, die Arme an seinen Seiten abgestemmt. „Ja du bist supertoll“, stimmte Jeanie in das Lachen mit ein, welches etwas abschwächte, jedoch nicht an Überzeugung verlor. „Macht das auch sicher keine Umstände?“, hakte sie vorsichtshalber nach. Sie wollte auf keinen Fall, Sanako würde sich verpflichtet fühlen, nur weil in ihr der Wunsch existierte, mehr Zeit mit ihrer Cousine zu verbringen. Die Zeit war nun eben anders – Sanako war alleinerziehende Mutter und nicht mehr nur ein Teenager mit einem großen Traum von einer Reise und dem Orden sammeln. Jeanie behielt das Lächeln bei, als die Ältere nach ihren Händen griff. Als säße in diesem Augenblick auf der einen Schulter das richtende, gute Arceus und auf der anderen das furchteinflößende, böse Giratina, die sich darum stritten, ob Freude oder Melancholie überwiegen sollte. Jeanie blickte in die Augen ihrer Cousine, erkannte wie überzeugt sie war und ließ die Freude die Oberhand gewinnen. Vielleicht konnte es doch so werden wie früher – zumindest ansatzweise, denn Jeanie würde sich freuen, Erfolg bei ihrer Jagd auf neue Pokemon zu haben. „Ich freue mich schon sehr auf morgen.“ Davin wurde wegen des Wartens ungeduldiger und hüpfte kurzerhand auf die Theke, nachdem Sanako dem Angestellten Hakus Pokeball gereicht hatte. Seine Laute klangen fordernd, als wolle, dass sie sich gefälligst beeilen sollten, weil er das Warten satt hatte. „Benimm dich bitte“, ermahnte Jeanie den Hasen, der daraufhin beleidigt die Arme verschränkte und von der Theke hopste. „Er muss aber nicht die Nacht über hier bleiben, oder?“, erfragte Jeanie besorgt den Angestellten des Pokemon Centers. Jener vertröstete sie mit einer unverbindlichen Aussage, ehe nach einigen verstrichenen Minuten, in denen sie sich in den Wartebereich zurückgezogen haben, eine Schwester zu ihnen kam. „Zurzeit häufen sich die Fälle solcher Verletzungen“, erzählte sie bedauernd, Jeanie wurde innerlich kleiner und kleiner, wusste sie doch, von welcher Art Verletzungen sie sprach. „Manche Pokemon werden sehr schlimm von solchen Wesen verletzt.“ Ob die Angestellte des Pokemon Centers sich womöglich Mithilfe bei der Bekämpfung jener Pokemon versprach? „Ich hoffe, dass nicht noch mehr passiert.“ Dann aber lächelte die Frau aufmunternd, „Ihr Riolu wird bald wieder topfit sein.“ Sie sprach es nicht aus, aber Jeanie wusste auch so: Haku hatte Glück gehabt. Wäre Glutexo ein Crypto Glurak und hätte Cryptobeben eingesetzt, hätte es ganz, ganz anders aussehen können. Aber die Chance, dass aus Oedo ein Glurak werden wird, war ohnehin nicht gegeben. Crypto-Pokemon konnten keine Entwicklungen mehr ausführen - vielleicht war das auch ganz gut so. Allerdings würde Jeanie nicht soweit gehen, zu behaupten, sie hatte ihrem Vater und sich selbst etwas Gutes getan, dass sie verhindert hat, dass aus dem kampflustigen Glutexo jemals ein Glurak werden könnte. Oedo würde sie zudem ganz sicher lynchen, wenn er erfuhr, dass er als Crypto Pokemon nicht mehr wachsen konnte. „Die Überraschung morgen mit uns kommen zu können, wird Haku ganz sicher freuen und ein kleiner Trost sein“, lenkte die Jüngere ab, „Es wird doch keine gesundheitlichen Bedenken geben oder...?“ Sie traute sich die Frage nicht zu vervollständigen. Haku sollte ihr kleines Abenteuer und die Jagd nach neuen Freunden nicht verpassen.
„Besser so, als wäre das Gegenteil der Fall, nicht wahr?“, merkte Randy mit einem wissenden Schmunzeln an. Er hatte schon von einem Meganie gehört, das sich selbst schminkte und alles andere als eine friedliche Natur besaß. Dass Emilia dagegen auf die kleine Aki aufpasste und sie sehr zu mögen schien, war vor allem für Sanako schön, um ihre Tochter bedenkenlos in die Obhut ihrer Pokemon geben zu können. Doch das Lächeln des Lehmhüpfers fiel stetig. Wie gut er doch Noelle verstehen konnte. Litt die Trainerin, so schmerzte es auch in der eigenen Brust. „Die Kraft eines Drachen nicht, aber die Kraft des Vertrauens und der Liebe kann Berge versetzen. Sanako kann sich blind auf sie verlassen, dessen ist sie sich ganz bestimmt bewusst und das ist unglaublich viel wert.“ Neben Noelle hatte sie aber auch noch Emilia, Ace, Haku und vor allem Feuerstern, die an ihrer Seite waren, egal wie schwer die Zeit auch sein mochte. Ersetzen konnten sie Shuya nicht, das würde niemals jemand können, doch sie konnten ihr helfen und zeigen, dass sie trotzdem nicht alleine war. Irgendwann – niemand konnte allerdings die Dauer vorhersehen – würde sie nach vorne blicken und sich dem Schmerz endgültig lossagen mithilfe ihrer Familie. „So habt ihr den Überraschungseffekt auf eurer Seite, solange es nicht zu publik wird“, sah Randy das Positive an Aces Art, die für die Pokemonart eher untypisch war, galten sie doch als sanftmütige Wesen. „Andersherum ist es genauso“, antwortete Randy wahrheitsgemäß. Er hoffte es wirklich, dass Jeanie durch Sanakos Einfluss wieder auf den richtigen Pfad finden würde. Feuerstern konnte nicht einmal erahnen, wie ernst Randy seine Aussage tatsächlich meinte. Die Zeit mit Sanako hatte sie bitter nötig, ganz gleich ob auch jener Erfolg der Älteren dafür mit verantwortlich war, dass Jeanie verzweifelt abgebogen ist. Randy musste das bittere Lachen unterdrücken. Oedo war es vermutlich völlig egal, bei wem er sich aufhielt. Er war bloß noch eine Kampfmaschine, wütend, zornig und aggressiv. Vorher war er selbstverständlich auch kein Wolly gewesen, doch man hat in seinen Augen erkennen können, dass er durchaus noch fähig war, den Hauch von Reue zu empfinden. „Es ist schwierig mit ihm, aber wir werden uns mit Oedo arrangieren“, hielt Randy sich eher bedeckt mit Informationen, schließlich wusste Zayn noch nicht mal, dass Oedo nicht mehr in seinem Besitz war... Wie hat sich Jeanie das nur vorgestellt? Zurzeit war ihr Vater viel zu beschäftigt, um es zu merken, aber die Zeit würde wieder ruhiger werden, wenn die Termine vorüber waren. Spätestens dann wird Zayn auffallen, was passiert ist. Schnell lenkte er das Thema deshalb auf Gemma, auch um sich selbst nicht weiter mit der Frage zu quälen, auf die er so schnell ohnehin keine Antwort erhalten würde. „Gemma geht es auch gut. Fast schon zu gut, sie wird von Tag zu Tag eitler. Sie wäre ein guter Grund Matschbombe zu lernen, um sie zum Trainieren zu motivieren.“ Ein Witz, der dann doch ein bisschen Wahrheit enthielt. Anders als Jeanie hielt er an dem Traum von allen acht Orden fest und dafür konnte sie jedes starke Teammitglied gebrauchen. „Wenn Sanako und Jeanie morgen nach neuen Pokemon suchen, können wir die Zeit ja für ein kleines Training nutzen“, schlug Randy vor. Feuerstern war stark, von ihm konnte er noch einiges lernen. Er mochte Kämpfe, die ihn forderten und voran brachten. Allerdings würde er Feuerstern sicher nicht zwingen, wenn ihm nicht nach trainieren und kämpfen war.
" Leider nicht", erwiderte die Minami, unschlüssig darüber ob sie das wirklich traurig finden sollte oder nicht. Als Kind wäre sie gerne einmal in eine andere Region gereist, sei es Alola oder Kanto oder Fiore. Einfach nur um sich ein Bild davon zu machen wie Menschen und Pokemon in anderen Regionen lebten. Dasselbe wünschte sie Aki, allerdings würde sie sie vermutlich nicht reisen lassen, selbst wenn ihr die Möglichkeit geboten werden würde. Irgendwann vielleicht, doch jetzt noch nicht. Jetzt hatte sie noch zu große Angst ihrer Tochter könnte etwas zustoßen. " Aber wir können selber dafür Sorgen. Vielleicht sollten wir alle einmal zusammen Urlaub machen", schlug sie vor, auch wenn es ausgesprochen nicht genauso enthusiastisch klang wie in ihrem Kopf. Sie wusste das der Abstand ihr gut tun würde, doch ein Teil von ihr wollte die Johto Region nicht verlassen, den kleinen Rest der Hoffnung nicht aufgeben das ein Wunder geschah und Shuya eines Tages wieder vor ihrer Tür stand. Jeanies Erklärung von den Z-Kristallen lenkte sie glücklicherweise schnell genug ab um nicht in Gedanken zu versinken. " Davon habe ich auch schon gehört. Wobei manch einer die Attacken auch schon übertrieben Inszeniert in Szene gesetzt fand", da die Kristalle außerhalb von Alola nicht wirkten konnte sie nicht sagen ob das stimmte oder nicht. Eindrucksvoll waren sie alle male, wann immer sie im Fernsehen einen Bericht darüber sah, kamen die Kameras gar nicht bei der Übertragung hinter her. Ganz abgesehen davon das bereits eine Menge technisches Equipment bei einem Einsatz von Z-Attacken zerstört wurde. Entschuldigend sah sie auf den Feuerhasen herab als ihre Schwester ihm erklärte, dass der Dracium Z nicht nutzen können würde. Selbst wenn, könnte sie ihm das Item nicht geben, da es sich gar nicht in ihrem Besitz befand. Ihre Mutter hat ihren Kindern viel gegeben, doch diese Trophäe behilt sie für sich. " Gute Frage. Danach habe ich nie gefragt. Möglich wäre es gewesen, sie hatte ihr Brutalanda dabei gehabt", dieser griesgrämige Drache. In jüngeren Jahren hatte sie wirklich Angst er würde sie fressen, weil er immer so böse aussah. Es dauerte eine Weile bis sie lernte das das sein normaler Gesichtsausdruck war. Trotzdem machte sie lieber einen Bogen um ihn und war froh das Noelle eine andere Persönlichkeit hatte. " Dein Vater war doch schon in Alola auf Tour oder? Hat er dort eine Z-Attacke in Aktion gesehen?", fragte sie nach und sah von der Trainerin zu ihrem Pokemon. " Vielleicht bringt er das nächste Mal ein Souvenir mit", sie zwinkerte Darvin zu. Jeanie fasste das Thema der Geschichtenerzählung auf und erinnerte an alte Zeiten. Heute erschien ihr das alles unendlich weit weg. Wie in einem Bilderbuch, das sie aufschlug und auf die ersten Seiten schaute. Damals war ihr Leben unbeschwert gewesen. Zwei Freundinnen die die Welt bereisten, dabei Kämpfe bestritten und deren Größte Sorge es war ob sie es abends zu einer Stadt schaffen würden. Wann waren diese Zeit zu Ende gegangen? Als sie getrennte Wege gingen? Als sie Shuya kennenlernte? Obgleich sie diese Tage vermisste, wünschte sie sich nicht dorthin zurück, denn damals gab es Aki noch nicht und ein Leben ohne ihren kleinen Sonnenschein wollte sie nicht leben. " Nicht doch", entging sie nur einen Atemzug später als die Jüngere ihre Bedenken preisgab. " Ich... Wir würden uns sehr freuen ", bekräftigte Sanako ihre Worte mit einem warmen Lächeln. Sie meinte es wirklich so. Jeanette war ihre Freundin, ihre Familie. Es war allerdings nicht nur das, was sie dazu antrieb ihr dieses Angebot zu machen. Der egoistische Teil von ihr wollte das viel zu große Haus mit Leben füllen. Wenn sich noch jemand dort befand, würde sie nicht dazu kommen an Dinge zu denken, an die sie nicht denken wollte. Sie drehte sich zu ihrer Tochter um, die das Gespräch zwischen Feuerstern und Randy beobachtete, als würde sie verstehen was die beiden sich erzählten. Ihre Gesichtszüge wurden mal ernst, mal fragend und mal lachte sie neben ihnen. " Oder Aki?", rief sie nach ihr und das Mädchen schaute zu ihnen rüber. " Sollen Tante Jeanie und ihre Pokemon bei uns übernachten?". Sie wusste bereits wie Aki reagieren würde, bevor sie ganz ausgesprochen hatte. Natürlich warf sie ihre Hände in die Luft und bejahte die Frage freudig. Vielleicht war es nicht ganz fair die Tochterkarte zu spielen, da Aki nur selten etwas abschlug, aber manchmal brauchte es tatkräftige Unterstützung aus der Familie. " Ich freue mich auch", entging sie mit einem warmen Lächeln. Menschen konnten nicht in die Vergangenheit reisen, doch manchmal konnten sie ein Stück Vergangenheit in die Gegenwart holen. Nun musste nur noch geklärt werden ob Haku die kleine Gruppe nach hause begleiten würde oder nicht. Die Minami hatte keine Bedenken ihn vor Ort zu lassen. Sie kannte die Mitarbeiter des Pokemon-Centers ihrer Heimatstadt und vertraute ihnen ihre Pokemon ohne zu zögern an. Jeder Trainer wünscht sich sein Teammitglied lieber in seiner Nähe als an einem Ort wo es behandelt werden musste. Bei den Worten von Amelia verdüsterte sich Sanakos Gesichtsausdruck. Sie musste es nicht aussprechen, damit sie verstand wovon gesprochen wurde. Crypto-Pokemon. Pokemon, deren Gefühle gewaltsam verschlossen wurden, um Kampfmaschinen aus ihnen zu machen. Sie hatte noch nie eines aus der Nähe gesehen. Das Verhalten des Glutexo war ihr von Anfang an seltsam vorgekommen, es würde sie nicht wundern wenn es sich bei ihm um eines gehandelt hat. Das würde auch erklären warum Feuerstern so vorsichtig auf ihn reagiert hat und der dunkle Strahl, der Haku erwischt hat. Einmal mehr wünschte sie sich, sie hätte Sina in ein Gespräch verwickeln können, sie und ihr Amagara waren nahe an dem Glutexo dran gewesen. " Ich frage mich wie man Pokemon etwas derartiges antun kann", sprach sie die anklagenden Worte aus, die ihr durch den Kopf schwirrten. Als wäre es nicht schlimm genug das es Menschen gab, die Pokebälle manipulierten, um Wesen zu fangen, die sich bereits anderen angeschlossen haben. Musste man ihnen neben dem Trainer noch ihren eigenen Willen nehmen? Ihre Hand zuckte, trotzdem sagte sie nichts weiter dazu. Sie würde gerne helfen diese Organisation aufzuhalten, nur wusste sie nicht wie. Schon Shuya sagte ihr das es schwer war herauszufinden wieviele Mitglieder es gab und woher sie stammten. Es gab sie aus allen möglichen Schichten der Bevölkerung : Der junge Trainer der sich nach einem starken Pokemon sehnte, der Kaufmann, der das große Geld sah oder die nette Frau aus dem Blumenladen. Man konnte nie wissen ob derjenige, der einen freundlich anlächelte, nicht bereits plante wie er deinen Begleiter stehlen konnte. Der Umstand wie nah sich ein solches Mitglied samt seinem Pokemon in der Nähe ihrer Heimatstadt aufgehalten haben könnte beunruhigte sie. Wie lange noch, bis der Krallball Teak City erreichte? Fragend wanderten ihre Augen zu Amelia, als Jeanie die Frage zu Tage brachte, ob Haku an der morgigen Jagd teilnehmen konnte. Die Krankenschwester lächelte, sichtbar erfreut bei all den Unruhen eine gute Nachricht überbringen zu dürfen. „ Da könnt ihr ganz beruhigt sein. Der kleine Mann hat nur ein paar Schrammen abbekommen, wenn er sich die Nacht über ausruht wird es ihm morgen wieder gut gehen“. Wie auf's Stichwort erklang das junge quietschen eines Pokemon. " Haku!". Der Anblick des Riolu lenkte Aki von Randy und Feuerstern ab und sie nahm ihn in den Arm.
Feuerstern lächelte schief. Er war froh das Sanakos Pokemon ( und auch Shuyas) das kleine Mädchen ohne Probleme aufgenommen haben. Aki war das personifizierte Band zwischen den beiden Teams gewesen. " Da hast du Recht", als ihr Erstling stand Noelle ihrer Trainerin am nähsten. Sie konnte ihr besser Trost spenden als alle anderen, besser noch als er. Eigentlich fürchtete er manchmal sogar das sein Anblick sie stets an das erinnerte was sie verloren hat. Dann lachte der hundeartige Vierbeiner. Überraschungseffekt konnte man es tatsächlich nennen. Wenn man an ein Lapras dachte, stellte man sich ein sanftes und liebevolles Wesen vor und keines, dass kurz nach Kampfbeginn einen Aurorastrahl abfeuerte und sich mit ganzem Körpereinsatz auf den Gegner stürzte. " Arrangieren?", wiederholte er verwundert. " Ich dachte... Möchtest du denn nicht das Jeanette ihn ihrem Vater zurückgibt?", immerhin war sie nicht Oedos rechtmäßige Besitzerin und als ehemaliger Polizeihund konnte er solch einen Diebstahl nicht beschönigen. Mit eitlen Damen kannte er sich nicht so gut aus. Die weiblichen Pokemon in Sanakos Team – also alle außer Haku und ihm – verhielten sich nicht so wie Randy über Gemma sprach. Sie waren im wahrsten Sinne des Wortes Kämpfer, die sich nicht scheuten sich die Hände schmutzig zu machen. " Vielleicht sollte sie ein wenig Zeit mit Ace verbringen?", schlug er vor und sah aus dem Augenwinkel wie Aki sich von ihnen entfernte, um Haku in ihre Arme zu schließen. Zufrieden bemerkte er die gesundheitliche Verbesserung des Jüngsten von ihnen. " Sehr gerne", er war zwar erst Mitglied des Champteams geworden, als Sanako sich schon in der Ruhmeshalle eingetragen hat, doch das bedeutete nicht das er nicht stärker werden wollte. So wie es in Randys Interesse lag Matschbombe zu lernen, lag es in seinem sein Attackenreservoir mit Turbotempo zu erweitern. Mit diesem Moorabel hatte er zwar noch nie gekämpft, dennoch wusste er wie stark sie waren. Neben Turtok war diese Art beliebte Mitglieder der Feuerwehr, da sie sowohl als Wasser als auch auf Bodenattacken zurückgreifen konnten.
„Vielleicht kann Papa uns mal einen Wochenendtrip organisieren“, überlegte Jeanie. Das war nicht zu lange von Zuhause weg und sie konnten beide mal abschalten. Und mindestens einen Z-Kristall ausprobieren, das durften sie sich in Alola nicht entgehen lassen. Konnte eine Attacke zu übertrieben sein? Wenn sie es mit Hyperstrahl verglich, konnte es gar nicht mächtig genug aussehen. Sie hatte ein Faible für starke Attacken, für welche, die Stärke symbolisierten und siegbringend waren; ein totaler Kontrast zu ihrem aktuellen Kampfstil. Irgendwie klappte es nicht, gewissenhaft die Attacken zu inszenieren, um durchschlagenden Erfolg zu haben. Anders als es Sanako gelungen war und die sicherlich nichts verlernt hat. Sie brauchte nur einen Blick auf ihre Pokemon, vor allem Noelle zu werfen, um zu erkennen, dass sie Stärke ausstrahlten. Sanako war für sie immer noch ein Vorbild, doch nach ihren vielen Niederlagen eines, das Jeanie mit Schattenseiten betrachtete. Sie schämte sich für die Eifersucht und den Neid, den ihre selbsternannte Schwester nicht verdient hat und doch konnte sie das nicht einfach abstellen wie einen Stromschalter. „Ob übertriebene Darstellung oder nicht, wir würden uns nicht bremsen lassen“, schmunzelte sie. Würde Jeanie einen Aquium Z in die Finger bekommen, sich irgendwo in Alola befinden, würde sie ihn definitiv von Randy ausprobieren lassen. „Ich glaube schon.“ Jeanie kramte in ihren Erinnerungen und sah dabei einen kurzen, flüchtigen Moment in die Luft. „Er hatte mal einen Auftritt vor einem Kampf gegen den Inselkönig von Ula-Ula. Da müsste er eine Z-Attacke ja gesehen haben.“ Bloß interessierte sich Zayn nicht sonderlich fürs Kämpfen. Früher hat er sein Team durchaus trainiert, irgendwie war es damals in der Schulzeit eine Art Gruppenzwang, aber seine große Leidenschaft ist und bleibt die Musik. Umso schlimmer wog die Tatsache, dass ihr Vater ein stärkerer Trainer als sie war. Sie, die sich eigentlich darauf konzentriert hatte, diese Tätigkeit beruflich auszuüben. Schnell verwarf sie die Gedanken daran, richtete ihre Aufmerksamkeit stattdessen wieder voll und ganz auf ihre Cousine. „Er hat ganz viel Malasadas mitgebracht“, berichtete sie lachend und verwies auf Davin, „Ich kam nicht dazu, ein einziges zu probieren, da der werte Hase alles aufgefuttert hat.“ In Erinnerung daran rieb sich Davin sein Bäuchlein als Zeichen, dass sie hervorragend geschmeckt haben. Einerseits hätten sie damals auf ihrer Reise sicher ganz viel zu lachen gehabt, wenn Davin sie schon begleitet hätte, andererseits war es auch ganz gut so – Sanako, sie und ihre Pokemon wären wohl verhungert mit einem gefräßigen Feuerhäschen an ihrer Seite. Vielleicht schafften sie es durch den heutigen Abend, den sie gemeinsam ausklingen lassen konnten, wieder ein Stück Vergangenheit in ihre Gegenwart zu integrieren und Jeanie den Spaß an Trainieren und Kämpfen zurückgeben. Sie versprach sich viel von morgen, wenngleich auch eine große Angst mitschwang. Dennoch verdeutlichte eines den Unterschied zu damals: Es gab nicht nur Sanako. Sie waren ein Wir geworden. Ihre Schwester und ihre Tochter. „Da kann ich ja gar nicht mehr ablehnen“, traf sie die Entscheidung wohlwollend. Es gab nur noch ein Hindernis: Haku. Sie würde den Abend definitiv nicht genießen können, wenn sie wusste, dass es dem Kleinen wegen ihr schlecht ging. Durch das Hinzukommen von Amelie würde sich gleich herausstellen, wie es dem Pokemon nach der Attacke von Glutexo erging. Bei einem knappen Seitenblick zu ihrer Cousine nagte das schlechte Gewissen noch mehr an Jeanie. „Vielleicht... gibt es einen positiven Nebeneffekt?“, warf sie zweifelnd ein, zuckte dann aber mit den Schultern, „Aber erklären kann ich mir so etwas auch nicht. Ich würde meinen Pokemon so etwas nie antun.“ Das war nicht mal gelogen. Sie hat das Pokemon ihres Vaters dafür genutzt ein Crypto Pokemon vorweisen zu können – eines von ihr hätte sie dagegen nicht übers Herz gebracht. Glutexo hingegen schien ein ganz kleines bisschen davon zu profitieren – er schien trotz aller Bosheit die starken Angriffe zu genießen. Das Thema wechselt zwar im eigentlichen Sinne nicht, doch unterhielten sie sich nun über Haku. Als Amelie lächelte, fiel Jeanie ein riesiges Georok vom Herzen und sie atmete erleichtert auf. Und als sie ihn kurz darauf auch noch erblickte, entwickelte sich das Georok zu einem Geowaz und purzelte noch weiter auf den Boden, wo es dann achtlos zu kleinen Kleinstein zerfiel. Haku würde keine bleibenden Schäden davon tragen, das rettete ihr den Abend, den morgigen Tag und im Grunde auch die Zukunft. „Davin, du hast es gehört. Haku muss sich ausruhen, also animier ihn nicht, irgendwelchen Schabernack anzustellen“, warnte sie ihn zur Sicherheit. Noch dazu waren sie zu Gast und nicht Zuhause. Auch wenn Sanako wie eine Schwester und sie damit sehr vertraut waren, wäre es ihr unangenehm, wenn Davin sich nicht zu benehmen wusste. Sie hoffte auf Randys Unterstützung, doch als sie zu ihm hinüber sah, wie er sich mit Feuerstern unterhielt, beschloss sie, ihn nicht darum zu bitten. Der Lehmhüpfer sollte auch einmal abschalten und sich mit Artgenossen austauschen, ohne Hasensitter oder Aufpasser für ein wütendes Glutexo zu spielen. Damit konnten sie nun mit guten Gefühl und dem genesenen Riolu das Pokemon Center verlassen und sich auf den Heimweg machen. Jeanie dachte bei dem Anblick von Aki und dem tapferen Helden daran, ob auch sie einmal in die Fußstapfen ihrer Mutter treten würde. Oder eher ihres Vaters, dessen Verbleib noch immer ungewiss war. „Fragt Aki eigentlich schon nach einem eigenen Pokemon?“ Rein optisch würde Haku sogar zu der kleinen Dame passen. Experten hatten geteilte Meinungen, in welchem Alter es richtig war, einem Kind ein Pokemon zu schenken. Ebenso war es umstritten, ob es ein Pokemon vom Professor sein sollte oder eines, das man selbst erwählte und fing. Sie hatte gelesen, dass besonders vorsichtige Eltern sich die Hilfe des hiesigen Professors nahmen, da diese Starterpokemon zumeist als gesellig und einfach zu erziehen galten. Dennoch war das auch mit mehreren Auflagen verbunden. Alter, Reife etc. wurden geprüft, bevor ein Pokemon ausgehändigt wurden. Dabei bediente sich der Professor meist an den regionsheimischen Feurigel, Karnimarni und Endivie. Wenn sie sich zurück erinnerte, hat sie, bevor Sanako Noelles Pokemon Ei nicht erwähnt hat, nicht allzu sehr darauf gedrängt, selbst ein Pokemon zu haben, abgesehen von dem allgemeinen Wunsch von einem schillernden Robball. Erst als Dratini zur Sprache gekommen war, hat sie ihren Vater angebettelt, ihr eines zu geben, wollte sie doch das selbe schöne Gefühl wie ihre Schwester erleben an der Seite eines ersten, eigenen Pokemon zu sein. Und es war ein tolles Gefühl gewesen, das ihr niemand mehr nehmen konnte! Mittlerweile wüsste Jeanie aber nicht einmal mehr, wie sie reagieren sollte, wenn Zayn tatsächlich eines Tages ein schillerndes Robball mit nach Hause brächte im Hinblick darauf, dass sie ihm eines seiner Pokemon geklaut hat.
Randys Miene blieb undurchschaubar neutral. Feuerstern konnte nicht wissen, dass sie sich zwangsweise arrangieren mussten, weil eine Rückgabe ausgeschlossen war. Nichtsdestotrotz gab es etwas Positives abzugewinnen, etwas das auch er als wichtig erachtet, obgleich er nicht gut hieß, dass sie das Pokemon des Vaters ungefragt an sich genommen hat. Aber das ließ sich nicht mehr ändern, sie mussten nun damit leben, sich arrangieren und einen Ausweg finden. „Für Jeanie ist wichtig, diese Herausforderung zu meistern. Sie braucht dieses Erfolgserlebnis und ich vertraue darauf, dass sie es schaffen wird.“ Mit seiner Hilfe – dessen war er sich bewusst. Dann seufzte der Lehmhüpfer geschlagen und sah zu dem ehemaligen Polizeihund, „Du kannst mir glauben, dass es mir auch lieber gewesen wäre, sie hätte die offizielle Erlaubnis von Zayn erhalten, Glutexo an sich zu nehmen. Der Streit zwischen den beiden, als sie darum gebeten hat, ist so schnell eskaliert, dass ich nicht dazwischen gehen konnte.“ Und ehe er sich versah, hat sich Jeanie mit Gemmas Hilfe an dem Schloss jenen Schrankes zu schaffen gemacht, in dem Zayn den Pokeball des aggressiven Feuer-Pokemon aufbewahrte. Da kam es Randy sehr gelegen, dass das Thema auf Ace und Gemma fiel. „Die beiden werden nachher bestimmt aufeinander treffen, bleibt abzuwarten, ob Ace einen guten Einfluss auf Gemmas Kampffreude hat“, sagte Randy. Ein Gallopa war ebenso schwierig im Haus zu halten wie ein Lapras und dass Jeanie sie im Ball lassen würde, daran glaubte der Lehmhüpfer nicht. Auch Randy entging nicht, wie Aki sich von ihnen entfernte und weitete erfreut seine Augen, als er sah, auf wem sie da zulief. „Ein Glück“, flüsterte er und wandte sich anerkennend an Feuerstern: „Sehr robust, der kleine Kerl.“ Er würde einmal ein sehr starkes Lucario werden und sich vor niemanden verstecken müssen. „Denkst du auch manchmal daran, wie es ist, wenn die jüngeren Mitglieder der Familie groß werden und uns womöglich überholen?“ Randy war zwar selbst noch nicht endentwickelt, aber er spürte, dass es nicht mehr lange dauern würde. Es fehlte nur noch ein kleines Stück, ein kleines bisschen, das die Grenze endgültig überschritt. „Wir haben zwar beide keinen Vergleich, aber ob es sich gleich anfühlt, wenn man sich durch die Kraft eines Steins oder eines anderen Gegenstands entwickelt?“ Das hat Randy schon immer interessiert, warum manche sich nur mithilfe eines Gegenstandes oder an einen besonderen Ort entwickeln konnten. Dabei war eine Entwicklung doch viel mehr eine innere Kraft, die jedes Pokemon in sich trug. „Wie war das damals bei dir?“, hakte Randy zögerlich nach, „Wenn du darüber reden möchtest.“ Es war ein sensibles Thema, das ihn unweigerlich an seine Vergangenheit und damit an Shuya, seinem eigentlichen Trainer, erinnerte.
" Auf keinen Fall", widersprach Sanako sofort. " Ich meine... Ich kann deinen Vater unmöglich dafür aufkommen lassen", erklärte sie ihr Dagegen. " Aber ein Wochenendtrip klingt gut. Dann müssen wir nicht bis zu den Sommerferien warten" und zwei Tage könnte sie aushalten nicht daheim zu sein. Es war nicht zu lang und auch nicht zu kurz, so dass sie etwas von Alola zu sehen bekommen würden. Abgesehen davon waren zwei Tage bei Weitem kostengünstiger als ein oder zwei Wochen. " Nein, würden wir nicht", stimmte die Ältere schmunzelnd zu. Wenn sie schonmal da wären, würden sie zumindest versuchen gegen jemanden mit einem Z-Kristall anzutreten. Vielleicht würden sie sogar die Chance bekommen selber einen zu gewinnen. So weit sie wusste musste man erst die Prüfung eines Captains bestehen und dann gegen einen Inselkönog kämpfen. " Er hat einen Inselkönig kämpfen sehen? Das war sicher unglaublich", im Gegensatz zu den Arenaleitern, von denen es acht in jeder Region gab, existierten nur vier Inselkönige. Da bildete sich automatisch der Glaube das sie doppelt so stark sind. Alola war mit seinen Prüfungen, Inselkönigen und Captains eine Ausnahme unter den ihnen bekannten Regionen. Gut, dasselbe galt für die Galar-Region. Aber das System der Dynamaxierung hat sie von der ersten Sekunde eher abgeschreckt als begeistert. Sie verstand die Faszination Pokemon riesig zu machen und dann gegeneinander zu kämpfen nicht. In diesem Punkt waren sich Mutter und Tochter einig, denn auch ihre Mutter konnte sich dafür nicht begeistern lassen. Selbst die Gigadynaximierung ließ sie nur daran denken, dass man ein Raupy zu einem Maschomei entwickeln wollte. In der Schule sollten sie einmal einen Aufsatz über die Galar-Region und dieses Phänomen schreiben und sie dachte damals sie würde eine schlechte Note bekommen, weil sie dem Konzept kritisch und nicht positiv gegenüberstand. Überraschenderweise hat sie jedoch eine gute Note bekommen. Ihre Lehrerin sagte ihr es sei gut Dinge kritisch zu hinterfragen und nicht zwanghaft nach guten Worten zu suchen, wenn man etwas nicht mochte. Wichtig sei nur die Kultur einer anderen Region zu respektieren, egal wie man sie fand. " Mit welchem Typ hat der Inselkönig gekämpft?", erkundigte sie sich und kehrte auf diese Weise von ihrer Kindheit in die Gegenwart zurück. " Er hat sie alle aufgegessen?", ihr Blick wanderte zu Davin, welcher jedoch aussah als sei er sich keiner Schuld bewusst. Im Gegenteil. In Erinnerung an die Malasadas rieb er sich noch genüsslich den Bauch. " Und ihm ist nicht schlecht geworden?", nicht das sie einem Wesen Schmerzen oder Übelkeit wünschte. Doch so hätte der Feuerhase gelernt das man nicht alles essen sollte, das den Teller schmückte. Vielleicht lag sie wirklich nicht daneben die Verdauung eines Feuer Typen zu loben. Nach der Zusage ihrer Tochter konnte Jeanie gar nicht mehr anders als zuzustimmen und sie verdrängte das Wissen, Akis kindliche Einstellung für ihre egoistische Zwecke genutzt zu haben. " Egal wie stark es ein Pokemon machen mag, nichts rechtfertigt es ihnen das Herz zu verschließen und sie zu willenlosen Kampfmaschinen zu machen ", entfuhr es ihr mit düsterer Stimme. Der Preis war viel zu hoch. Die Minami sah zu Aki und Haku und ihr Blick blieb an letzterem hängen. Das Riolu war das jüngste Pokemon in ihrem Team und trotz seiner inzwischen acht Jahre auf dieser Welt ging das Training mit ihm nur langsam voran. Er besaß denselben Ehrgeiz wie seine Kameraden einen Kampf zu gewinnen, sobald er sich in einem befand. Nur interessierte er sich nicht so sehr dafür in einen Kampf zu geraten, wie die anderen. Während die sich Attacken um die Ohren fliegen ließen, schlenderte er durch den Garten, kletterte Bäume hoch oder sprang in den Teich. Das Kind in ihm wollte den Krieger noch nicht aus dem Haus lassen. Er durfte aus seinem Zimmer raus und spazieren gehen, aber er musste immer wieder zurückkehren und das war in Ordnung. Kinder – egal ob Menschen oder Pokemon – waren wie Blumen. Wenn man an ihnen zog, zerstörte man sie bloß. Man musste sie hüten und pflegen, dann werden sie eines Tages von ganz allein aufblühen. Wenn Haku noch ein Kind sein wollte, dann sollte er es so lange sein wie er wollte. Sobald er sich erst zu Lucario entwickelte gab es kein zurück mehr. Das ihre Cousine erwähnte ihrem Team so etwas niemals anzutun, war für Sanako unnötig. Sie legte ihr eine Hand auf die Schulter. " Natürlich würdest du das nicht. Du bist eine ehrenhafte Trainerin, welche selbst aus ihren Niederlagen Kraft zieht", als die beiden noch zusammen unterwegs waren, haben sie nicht jeden Kampf gewonnen, doch anstatt nach einer Niederlage die Hoffnung zu verlieren, haben sie trainiert und es noch einmal versucht. Unbewusst übte sie Druck auf die Schulter der Kleineren aus, als sie ihre nächsten Worte aussprach. " Menschen die auf diese Macht zurückgreifen müssen, tun es, weil sie zu schwach sind aus eigener Kraft ein starkes Team großzuziehen. Sie werden niemals das erreichen, was du und ich erreicht haben". Sie glaubte fest daran, dass Pokemon durch das Band zu ihrem Trainer stärker wurden. Bei Crypto-Pokemon wurde dieses mit einer Schere durchgeschnitten, deswegen lag ihre Stärke in einer leeren Hülle. Um auf ihren Vergleich von zuvor zurückzukommen : Sie waren ein Machollo das Energiefokus einsetzte, sich allerdings nicht zu Maschok oder Machomei entwickeln konnte. Es trug lediglich angestaute Energie in sich, mit der es wahllos um sich schlug. " Ist schon gut", sagte sie, als Jeanie ihr Hopplo davor warnte Haku nicht zu Unfug anzutreiben. " So sind Kinder eben. Wir sollten diese Zeit genießen solange wir sie haben". Wer wusste schon wann aus ihm ein Kickerlo wurde und er sich nur noch ums Kämpfen kümmerte. Da mit dem Riolu alles in Ordnung war durfte die Gruppe das Pokemon-Center verlassen. " Nein, noch nicht", entging die Trainerin. " Aki glaubt meine Pokemon wären ihre", fügte sie mit einem Schmunzeln hinzu. " Sie versteht den Unterschied zwischen ihrem und meinem Pokemon noch nicht". Das führte das ein oder andere Mal zu amüsanten Situationen, da Aki ihrer Mutter nacheiferte und ihnen Befehle erteilte. Glücklicherweise nahmen Noelle und Co. das mit Humor und folgten den Anweisungen gehorsam.
" Ich muss ein Erfolgserlebnis basierend auf diesen Hintergründen stark anzweifeln", entging Feuerstern. Was würde das aussagen? Das man die Pokemon anderer Trainer klauen und trainieren soll? Er sah zu Sanako. Sie war eine fabelhafte Trainerin und konnte sicherlich auch schwierige Persönlichkeiten zähmen. Trotzdem würde er ihr niemals gehorchen wenn sie ihn von Shuya geklaut hätte. Ein Trainer konnte noch so gut sein, noch zu freundlich, er konnte das Band zwischen dem, zu dem man gehörte nicht ersetzen. Man muss seinen eigenen Trainer schon sehr hassen um sich einem anderen freiwillig anzuschließen. In diesem Fall war es ja nicht freiwillig geschehen, von daher konnte er voll und ganz verstehen das Glutexo Jeanie nicht gehorchte und ihr Probleme bereitete. Er würde es genauso machen. " Und doch nennst du es eine Herausforderung und nicht das, was es wirklich ist". Für ihn gab es nur ein Wort zu dieser Tat: Diebstahl. Selbst wenn er kein Polizeihund wäre, würde er nicht anders sehen. Er verstand um ehrlich zu sein auch nicht warum Sanako ihr nicht den Ball abnahm und Zayn informierte. Vermutlich lag das an der familiären Bindung der beiden. Er musste ja selber zugeben das er über die Grenzen des Gesetzes schreiten würde, um seine Familie zu beschützen. " Ich hoffe nur es artet nicht in einem Wetbewerb aus, indem es darum geht wer mehr Häuser in Teak City zerstören kann", ja, Ace hat schon für die ein oder andere Reparatur am Haus der Minamis gesorgt. " Er ist immerhin unser kleiner Champion", schmunzelte das Arkani. Auch er war froh das Haku heil aus dem Zimmer herauskam. Er fühlte sich immer noch schuldig weil er nicht schnell genug reagiert hatte. Vielleicht wäre es ihm gelungen den Angriff zu blocken oder abzumildern. Die Frage die Randy ihm stellte kam überraschend für ihn. " Ehrlich gesagt habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht", gab er zu. Für ihn war Haku ein Kind, genau wie Aki. Er sah in ihm keinen Kämpfer so wie Noelle oder Ace. Noch weniger sah er in ihm ein Lucario, obgleich irgendwann der Tag kommen wird an dem er sich entwickelte. Ob er dann wohl dabei sein wird? " Was ist mit dir? Hast du Bedenken Davin könnte dir den Rang ablaufen?", soweit er den Hasen kannte, schien er ähnliche Charakterzüge wie das blaue Kerlchen zu haben. Die beiden gaben entweder gute Freunde oder ein einziges Chaotenpack ab. Die nächste Frage des Lehmhüpfers konnte er nicht beantworten. Es gab Pokemon welche sich durch Erfahrung und Steine entwickelten, wie etwa Trasla. Er dagegen benötigte nur einen Stein. " Manchmal fühlt es sich so an als müssten Pokemon wie du hart für ihre Entwicklung arbeiten, während solche wie ich zu leichten Zugriff darauf haben", gab er zu. Kurz tauchte vor seinen Augen ein Bild von Shuya und dem Feuerstein auf. Da es sich mit Schmerz mischte verdrängte er es recht schnell wieder. " Ein ander Mal". So gefasst er sich geben mochte, es gab Erinnerungen an die selbst er nicht denken konnte, ohne das ihm die Tränen in die Augen stiegen. Das Gespräch wurde je unterbrochen als Sanako und ihre Cousine sich Richtung Ausgang bewegten.
Sie betraten das Pokemon Center. Immer noch herrschte eine seltsame Stimmung, die Jeanie nicht ganz benennen konnte. Und irgendwie wollte sie das auch gar nicht mehr, vielleicht war Sanako einfach nur besorgt um die beiden Evoli, sie war schließlich schon immer sehr aufopferungsvoll im Umgang mit ihren Pokemon und würde allein deshalb sehr gut in das Konzept einer Mitarbeiterin bei der OdUF passen. Sie fragte Davin danach, ob er sich auch ansehen lassen wollte, jener verneinte jedoch und gähnte stattdessen ausgiebig. Sie verstand. Davin wollte eigentlich nur richtig ausschlafen. Deshalb schob sie der diensthabenden Schwester den Tauchball über den Tresen. Seufzend warf sie einen Blick auf die Uhr. Es war noch gar nicht spät, ganz im Gegenteil. Die freudige Fangjagd hat viel zu früh ein Ende gefunden.
Evoli schlief und dachte mit einem zarten Lächeln daran, wie Riolu sie angesehen und gesagt hat, sie wäre der Wahnsinn. Danach war es allerdings dunkel geworden, denn ein unfassbarer Schmerz hatte ihren Körper ergriffen und sie ins Reich der Träume befördert. Aber dennoch konnte sie nun wundervoll träumen; vor allem da ihre Schmerzen auch weniger wurden. Das Licht, das sie zu wecken versuchte, sperrte sie lieber noch ein bisschen durch ihre geschlossenen Lider aus.
Sanako schwieg den ganzen Weg zum Pokemon-Center ihrer Heimatstadt. Sie fühlte diese bittere Enttäuschung, die ihr die Worte im Hals feststecken ließen. Selbst nachdem Jeanie das verletzte Evoli gefangen hatte, verlor sie kein Wort über Gemmas Verhalten. Das Galar-Gallopa musste glauben es sei vollkommen in Ordnung wilde Pokemon grundlos zu verletzen. Selbst wenn dieses Evoli Haku angegriffen hat, gab es ihr nicht das Recht mit einer mächtigen Attacke wie Psychoklinge zurückzuschlagen. Sie gab nach Jeanie Haku und das Evoli ab und erwähnte nur das die beiden verletzt waren, ohne den ausführlichen Grund zu nennen. Glücklicherweise fragte die Krankenschwester nicht weiter nach. Während die beiden auf die Rückgabe warteten, wollte sie ihre Cousine mehrmals ansprechen, wusste jedoch nicht was sie sagen sollte. Warum hast du Gemma nicht gestoppt? Warum hast du deine Pokemon nicht unter Kontrolle? War dir der Fang dieses Evoli so wichtig, dass du seine Wünsche ignoriert hast?. Statt eine Frage davon laut zu stellen, warf sie einen Blick auf die Uhr. Gerade einmal eine Stunde war nach ihrem Aufbruch vergangen, dabei fühlte es sich in ihren Knochen an als sei ein halber Tag vergangen. " Ich muss das Mittagessen für Aki kochen", hörte sie sich selber sagen. Sanako drehte sich zu Jeanie um und lächelte diese an. Als wäre nichts passiert. Das war schon immer einer ihrer unbewussten Charakterzüge, die unangenehmen Dinge ignorieren und ja keinen Streit auslösen. " Wir sollten uns irgendwann noch einmal zusammensetzen und über die beiden Evoli sprechen. Aber fürs erste sind deine Pokemon daheim sicher gespannt ihr neues Teammitglied kennenzulernen" . Sie machte einen Schritt nach vorne, überlegte die Jüngere zu umarmen, ließ das dann doch. So weit funktionierte die Verdrängungtaktik dann doch nicht. Es war keine direkte Ablehnung, doch zwischen den Zeilen machte sie ihr klar sie heute Abend nicht bei sich zuhause haben zu wollen. Oder die nächsten Tage. Sie musste das, was passiert war, erst einmal verdauen. Abgesehen davon, dass sie sich überlegen musste was sie wegen des Evoli machen sollte, dessen Fang nicht geplant gewesen ist. Nach dem Gespräch der beiden wandte sie sich erneut an die Krankenschwester und erklärte ihr nach dem Mittagessen noch einmal zu kommen, um eventuell ihre Pokemon abzuholen.
Das nächste Mal als Haku aufwachte, wusste er ganz genau was passiert war. Hektisch sah er sich nach Gemma und dem Evoli um. Gemma konnte er nirgendwo entdecken, dafür das wahnsinns Evoli neben ihm. " Hey du, wach auf. Wach auf", sagte er zu ihr und rüttelte sie leicht an der Schulter.
Die Vierbeinerin murrte verärgert darüber geweckt zu werden und öffnete ihre Augen. Bei dem Anblick des Riolu vor ihr stellten sich sofort die Nackenhaare in ihrem Fell auf. Panisch sah sie sich um. Eine Wand, ein Dach, viele seltsamen Dinge... sie befand sich in einem menschlichen Haus! Nein, nein, nein, ging ihr aufgeregt durch den Kopf. Nur war das keine schöne Art von Aufregung. Das war das schlimmste was passieren konnte. So war das überhaupt nicht geplant gewesen. Sie wollte doch nur ein bisschen Spaß haben und nun befand sie sich in einem menschlichem Haus. Zusammen mit einem Pokemon, das sie hinterrücks angegriffen hat. Einem Pokemon, welches ihr vom Typ her überlegen war. Wollte er sich nun an ihr Rächen? Sie machte sich bereit für den Kampf mit ihm. " Alles in Ordnung?", fragte der blaue Kerl da. " Was?". Seine Augen waren nicht wütend, sondern... besorgt. " Es tut mir so Leid was Gemma dir angetan hat. Ich wünschte ich wäre schneller gewesen und hätte dich vor ihr beschützen können... Ich verspreche dir, dass ich nie wieder zulassen werde das dir so etwas passiert!". Wovon zu Giratinas Reich redete der Kerl da? Gemma? Beschützen? Oh.... Moment. Er dachte sie wäre dieses Evoli. Was auch immer passiert war nachdem sie ohnmächtig geworden ist, er hat nicht gemerkt das ein zweites Evoli vor Ort gewesen ist. Er wusste nicht das sie ihn angegriffen hatte. Sie ließ sich plump auf die viereckige Platte fallen und bot ihm den jämmerlichsten Ausdruck, den sie drauf hatte. " Das war wirklich schrecklich gewesen. Ich hatte soooolche Angst", klagte sie ihm mit herzzerreißender Stimme. " Es war unheimlich mutig von dir dich Gemma entgegen zu stellen", lobte sie ihn anschließend. In ihrem Kopf tauschte sie das Wort mutig mit dumm aus. " Du bist ein Held", und erneut tauschte sie das Wort Held mit Trottel. Nur ein Trottel setzte sich für andere ein, die er nicht einmal kannte und nur ein Trottel wurde wegen solcher Worte rot. Sie musste sich mit ihm gut stellen, zumindest so lange bis sich ihr eine Möglichkeit zur Flucht bot.
Sanako musste es nicht aussprechen, um zu merken, dass etwas anders war. Sie konnte lächeln, aber es täuschte nicht über ihr Schweigen hinweg. Das rührte auf keinen Fall von den Umständen her, dass sie sich lediglich Sorgen um das Evoli machte. Nein, da steckte mehr dahinter und Jeanie wollte letztlich den Mut aufbringen nachzufragen. Natürlich beschlich sie eben diese Ahnung, was ihr Verhalten hervorgerufen hat, wusste aber gleichzeitig nicht, wie sie das erklären konnte. Da lag gefühlt ein dickes Relaxo zwischen ihnen, das sie nicht wegrollen konnten. In dem Moment als sich die Trainerin doch noch durchgerungen hat, etwas zu sagen, traf das auch auf Sanako zu und hinderte sie daran, selbst tätig zu werden. Jedoch anders als Jeanie erwartet hat. Dass ihr diese Äußerung besser gefiel, konnte sie nicht behaupten. Allerdings passte es auch zu ihrer Cousine. Lieber keinen Streit oder Diskussion beginnen, das war eigentlich auch in Jeanies Interesse. Aber besser fühlte sie sich dadurch nicht. Sie wandte ihren Blick daher ab und nickte nur. Da war kein 'kommst du noch mit?', sondern nur ein Wort, das ihr aufzeigte, sie wollte allein nach Hause. Jeanie würde lediglich Randy dort abholen und wieder gehen. „Ja“, sie nickte zur Verdeutlichung und erzeugte das falsche Lächeln, das sie schon zu lange auf ihr Gesicht kleistern musste, „Fionn freut sich bestimmt, nicht mehr der einzige Teamneuling zu sein.“ Während für Jeanie feststand, das Evoli zu behalten, schien Sanako weniger angetan von der Idee unfreiwillig an dieses tolle Pokemon gekommen zu sein. Irgendwann, eine ungenaue Zeitangabe, die nicht viel Euphorie weckte. Irgendwann konnte morgen sein. Oder übermorgen. Nächsten Monat oder nächstes Jahr. Mit einem inneren Kopfschütteln verbannte die Trainerin solche Gedanken. Vielleicht musste Sanako einfach eine Nacht drüber schlafen und sie würde selbst auch etwas Abstand gewinnen können. Da Jeanie den Blick noch immer gesenkt hatte, bemerkte sie auch nicht die halbherzige Annäherung, die dann aber doch nicht stattfand, um sich angemessen zu verabschieden. Anders als ihre Cousine nahm sie das Evoli wieder mit, nachdem ihr versichert wurde, dass es Ruhe benötigte und ihre Wunden bereits versorgt wurden. Kommentarlos holte Jeanie Randy ab, die Verabschiedung von ihrer Cousine war kühl. Die Jüngere hat lediglich die Hand zum Abschied erhoben und unbeholfen „Machs gut“ gewünscht. „Bis irgendwann.“
Noelle brachte ihre Trainerin auf schnellstem Weg nach Teak City und landete dort direkt vor dem Pokemon-Center. Sanako ging hinein und übergab das Pokemonei an eine Krankenschwester. Nach der Abgabe blieb ihr nichts anderes übrig als zu warten und zu hoffen. Sie setzte sich in den Wartebereich und betrachtete ein Bild von Ho-Oh an der Wand. Es wird doch nicht sterben bevor es gelebt hat, oder?, das wäre einfach zu traurig. " Dra", Noelle stellte sich in ihr Blickfeld und nickte ihr aufmunternd zu. " Es muss etwas bedeuten das wir es gefunden haben. Haku, um genau zu sein. Dann wäre er ein großer Bruder", das erste Mal dachte sie von dem Ei als wäre es ihr eigenes. Wenn das Pokemon darin überlebte, wäre es es auch oder nicht? Sie konnte es nicht zurückbringen und nicht hier lassen. Abgesehen davon hat sie in der kurzen Zeit bereits eine Bindung zu ihm aufgebaut. Sie machte sich Sorgen um es wie als würde es sich um ihr Pokemon handeln. " Sanako?", die Angesprochene sprang auf als Suzaku, die Krankenschwester, sich ihr näherte. " Es ist gut das du das Pokemonei zu uns gebracht hast". " Aber?", kam sie direkt auf den Punkt. Das 'Aber' war nicht zu überhören. Suzaku seufzte. " Ich kann dir weder eine gute, noch eine schlechte Nachricht überbringen. Hast du schon einmal von der Versteinerung gehört?" " Ver... steinerung? Meinst du so etwas wie Paralyse?" " Ja und nein. Versteinerung wird nicht durch eine Attacke ausgelöst. Es ist ein Schutzmechanismus der nur bei Pokemon in Eiern auftritt", erzählte Suzaku. " Du weißt aber was Winterschlaf ist? Oder Winterstarre?" Dieses Mal nickte die Gefragte Person. " Damit kann man es am ehesten vergleichen. Ein Pokemonei braucht Zuwendung, Liebe und Wärme. Genau wie ein Neugeborenes. Wenn es die nicht bekommt, droht es zu sterben. Um sich davor zu schützen fällt das Leben in dem Ei in eine Art Starre. Sein Herz schlägt nur noch sehr langsam und alle Körperfunktionen sind auf das Mindeste reduziert. So lange, bis sich jemand findet der sich um es kümmert". Suzaku machte eine kurze Pause. " Bei Menschen würden wir von Hospitalismus sprechen. Kinder, die von ihren Eltern nur wenig oder gar keine Zuwendung bekommen werden meist depressiv oder entwickeln andere Störungen. Im schlimmsten Fall können sie sogar allein daran sterben, dass sie keine Liebe bekommen. Ich will dich nicht anlügen Sanako. Es ist möglich das Pokemon in dem Ei wieder zu wecken, aber genauso gut kann es auch schon zu spät sein. Das können wir nicht sagen. Solche Vorfälle kommen 1 zu 100 vor und wir wissen nur wenig darüber" " Aber es gibt Hoffnung?" " Es ist möglich das das Pokemon in dem Ei aufwacht und sich ganz normal entwickeln wird" " Dann will ich es versuchen zu wecken", Noelle neben ihr gab einen zustimmenden Laut von sich. Die Krankenschwester lächelte. " Ich hatte gehofft du würdest das sagen. Ich bringe dir das Ei gleich. Halte es so oft wie möglich bei dir. Wenn du keine Zeit hast, überlasse es deinen Pokemon. Das Pokemon da drinnen soll spüren das es nicht allein ist und das es geliebt wird", mit diesen Worten drehte sich die Rothaarige um, um das Ei zu holen.
Natürlich hatte Sanako Angst. Es konnte schief gehen. Sie konnte sich alle Mühe mit dem Ei geben und am Ende überlebte das kleine Wesen nicht. Trotzdem stand für sie außer Frage von vorn hinein aufzugeben. Sie dachte an ihre Tochter, die zu früh auf die Welt kam und von der man auch nicht sagen konnte, ob sie überleben würde. Damals hatte sie auch Angst gehabt, mehr noch als heute. Aber weder Shuya, noch sie gaben die Hoffnung auf. Sie glaubten an ihre Tochter. Aki hat gekämpft und es hat sich gelohnt. Sie war heute ein ganz normales Mädchen, wie jedes andere Kind in ihrem Alter. Dieselbe Chance wollte sie dem Pokemon in dem Ei geben. Es sollte wenigstens die Möglichkeit bekommen sich für das Leben zu entscheiden. Sie wollte daran glauben das Haku es nicht zufällig am Strand gefunden hat. Mit einer Decke um das Ei gewickelt kehrte Suzaku zu ihr zurück und hielt es der Trainerin hin. " Weißt du vielleicht was das Zeichen bedeutet?", fragte sie und drehte es so, dass Suzaku es betrachten konnte. Diese schüttelte den Kopf. " An Hand der Farbe und dem Ultrachall konnten wir herausfinden das sich in dem Ei ein Meikro befindet. Doch dieses Zeichen ist unüblich für seine Schale. Ich kann nur vermuten das es durch äußere Einflüsse dorthin gekommen ist". Durch äußere Einflüsse also. Wer markierte eine Eierschale und ließ das Ei dann zurück?